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Franzosenschanzen

Vorwort

Am 25. September 1799 spielte sich auf dem Boden unserer Gemeinde, mit dem Limmatübergang von General Masséna ein geschichtsträchtiges Ereignis ab. Noch heute legen die Franzosenschanzen Zeugnis ab von dieser militärischen Meisterleistung, welche für die Franzosen die Entscheidung bei der zweiten Schlacht von Zürich brachte. Diese Machtverschiebung im Zentrum von Europa eröffnete erst die spätere Unterwerfung dieses Kontinents und den Marsch Napoleons bis nach Moskau. Zwei Militärdienstkollegen habe ich für die Realisierung dieser Schrift ganz herzlich zu danken. Hans Glarner (ehem. Lei Nof F Div 6), Gemeindepräsident von Zollikon war besonders prädestiniert den Ablauf der Ereignisse militärisch genau aber gut verständlich zu schildern. Dr. Jakob Meier (ehem. Art Chef F Div 6), unser alt Gemeindepräsident und Ehrenbürger hat aus seinem reichen Schatz von Geschichtswissen und -dokumenten diesen Bericht mit Schilderungen, insbesondere aus unserer Gegend ergänzt sowie die Illustrationen beschafft. Ein weiteres historisches Ereignis auf dem Unterengstringer Gemeindebann, das den Gang der europäischen Geschichte wesentlich beeinflusst hat, findet mit dieser Schrift eine interessante Dokumentation.

Die erste Schlacht bei Zürich

Zur Verteidigung Zürichs gliederte Masséna seine Armee in drei Divisionen, die unter dem Kommando von Thareau am unteren Lauf der Glatt, von Oudinot am Käferberg und Milchbuck und von Soult vom Milchbuck über den Zürichberg bis Riesbach standen. Am westlichen Ufer des Zürichsees stand die Division Menard, am linken Limmatufer Chabran mit einem Grenadierbataillon, das mit den Truppen Humberts und Kleins in Reserve war. Ein Husarenregiment rückte von Marseille und Toulon heran. Im Ganzen dürfte Masséna bei Zürich über etwa 25'000 Mann, 28 Geschütze in den Verschanzungen und 100 auf den Wällen der Stadt verfügt haben. Die österreichische Armee marschierte in zwei Heeresgruppen heran. Aus dem Vorarlbergischen rückte der aus Richterswil gebürtige Feldmarschall Hotze vor. Am 31. Mai stiessen seine Kolonnen von Süden her bis Grüningen, Esslingen und Stäfa. Am 1. Juni griff Hotze Dübendorf an, doch die Franzosen behaupteten die Glattbrücke.

Die Franzosen geben Zürich auf

Entzetzt sahen die Stadtzürcher, dass die Oesterreicher beim Burghölzli Geschütze gegen die Stadt in Stellung brachten. Sie befürchteten für den folgenden Tag Artilleriebeschuss und Strassenschlachten in der Stadt und ersuchten Masséna, aus Zürich abzuziehen. Für die Nacht vom 5. auf den 6. Juni beabsichtigte Erzherzog Karl einen Überraschungsangriff. Er zog seine Reserven im Raum Seebach - Rümlang - Affoltern zusammen und verlegte sein Hauptquartier nach Kloten. Er wollte die Entscheidung mit dem Schwergewicht beim Milchbuck herbeiführen. Der 5. Juni war ein Regentag und brachte eine Kampfpause. Masséna erkannte gegen Abend die Truppenverschiebungen der Oesterreicher und bereitete gut getarnt den Rückzug auf das linke Limmatufer vor. Die Division Soult zerstörte die Geschütze in den Verteidigungsstellungen und zog sich hinter die Stadtmauern zurück. Um 1 Uhr früh begann der Rückzug hinter die Limmat. Um 16 Uhr hatten sich die Franzosen an den Uetliberg und nach Altstetten zurückgezogen. Sein neues Hauptquartier bezog Masséna in Bremgarten. Erzherzog Karl verzichtete nach der Schlacht bei Zürich darauf, Masséna ganz aus der Schweiz zu vertreiben. Der Grund lag bei den Anordnungen aus Wien. Nachdem Bellegarde, gegen den Willen des Erzherzogs, auf Befehl der Politiker nach Oberitalien abmarschiert war und Suworow die Sicherung der Zugänge ins Wallis den schwachen Streitkräften Strauchs und Rohans überlassen musste, hatten die Truppen KarIs allein die lange Front vom Gotthard nach Zürich und von da bis in den Schwarzwald zu verteidigen. Er verfügte über 78'000 Mann. Seine rechte Flanke war nur durch schwache Kräfte im Schwarzwald gedeckt. Ihnen gegenüber wurde am linken Rheinufer eine neue französische Armee aufgestellt. Eine Verlagerung des Gewichts gegen den Gotthard hätte die rückwärtigen Räume Erzherzog Karls gefährdet. Er beschloss daher, die russischen Verstärkungen abzuwarten...

- Dr. Jakob Meier, 1993

Falls Sie mehr zur Geschichte von den Franzosenschanzen wissen wollen, können Sie untenstehend (unter Dokumente) die ganze Broschüre lesen. Wenn Sie lieber eine physische Ausgabe möchten, können Sie diese gratis bei der Einwohnerkontrolle beziehen.

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