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Glanzenberg

Die Burg Glanzenberg, ursprünglich eine isolierte Anlage, entstand neu im Zusammenhang mit der Errichtung des gleichnamigen Städtchens. Dieses aber war eine der vielen Stadtgründungen des 13. Jahrhunderts. Die Burg entstand hoch über der Limmatniederung, auf einem alten Burghügel, auf einer Art "Berg" also - daher wohl auch der Name Glanzenberg, die Stadt aber wurde etwa 250 m unterhalb, talabwärts, in einer Limmataue erbaut - als Basis für einen Brückenschlag. Als Gründer werden die Freiherren Lüthold V. und Lütold VI. von Regensberg genannt. Die Wahl des Standortes für Glanzenberg an der Limmat entsprang der Idee, den seit der kurz vorher erfolgten Eröffnung des Gotthardpasses vom Reusstal her anschwellenden Fernverkehr westlich an Zürich und Schaffhausen vorbei durch regensbergisches Herrschaftsgebiet an den Rhein und von dort durch den Klettgau und das Wutachtal an die obere Donau zu lenken. Ein kühner Gedanke, der zusammen mit andern Massnahmen gegen Zürich 1267 zum Kriege führte, aus dem die Regensberger als Geschlagene und aus wichtigen Plätzen Vertriebene hervorgingen. Der Plan einer umfassenden Herrschaft war gescheitert; es ging von nun an mit den Freiherren von Regensdorf unaufhaltsam abwärts. Die Burg Glanzenberg dürfte vollständig, die Stadtanlage weitgehend fertiggestellt gewesen sein, als sie gebrochen, verwüstet und zu Steinbrüchen verwandelt wurden. Die nach 1267 zu datierenden Kleinfunde aus einer oberen Kulturschicht im Bereich des Turmes in der Südostecke der Ummauerung bezeugen bloss eine partielle Weiterbenützung von Ruinenresten - mehr nicht. Jedenfalls gingen am 11. Dezember 1291 in einem Vergleich die "Auen" Glanzenberg und die Mühle Lanzenrain an das Kloster Wettingen und - nach einem Rückkauf - am 1. November 1301 endgültig an das Kloster Fahr über. So sind die Ruinenstätten von Burg und Stadt Glanzenberg noch heute im Besitz des Klosters Fahr bzw. von Einsiedeln.