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Tramlinie 1901 - 1931, Dahlienschau, Sennenbüel

Die Vorgeschichte

Der wirtschaftliche Auftrieb in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts führte zu Bestrebungen, das Limmattal mit Strassenbahnen zu durchziehen. Die Bemühungen, bessere Zugverbindungen zu erhalten (der letzte Zug ins Limmattal verliess Zürich kurz nach 20.00 Uhr), wurden nämlich von der Nordostbahn mit dem Argument abgelehnt, die Aarauer Linie sei bereits voll ausgelastet und lasse keine zusätzlichen Zugverbindungen zu. Im September 1893 bewarb sich Ing. Dr. Du Riche-Preller - hinter dem sich die Firma AG Brown, Boveri und Cie. in Baden verbarg - um die Konzession für eine Strassenbahn Zürich-Dietikon-Bremgarten und Zürich-Unterengstringen-Weiningen-Würenlos-Baden. Dabei war für beide Projekte der Zürcher Hauptbahnhof als Ausgangspunkt in Aussicht genommen. In die allgemeinen Ausführungen werden Auszüge aus den Protokollen des Gemeinderates Unterengstringen und von Gemeindeversammlungen eingestreut. Sie sollen die Situation in dem damals sehr armen 300 Einwohner zählenden Dorf aufzeigen, das mit einem überregionalen Projekt konfrontiert war.

Auszug aus dem Gemeinderatsprotokoll vom 13. Oktober 1893

«4. Nach Einsichtnahme der von der Direktion der öffentlichen Arbeiten zugestellten Vorlagen über die Erstellung einer schmalspurigen Strassenbahn von Zürich, der Staatsstrasse entlang über Höngg, Oetwil bis Baden hat der Gemeinderat gefunden: Es sei eine derartige Verbindungslinie der Gemeinde Unterengstringen dienlich und zu begrüssen, dagegen wäre aus verschiedenen Gründen der Elektrizitätsbetrieb dem Dampfbetrieb vorzuziehen. Ferner sei darauf zu achten, dass die der projektierten Bahn entlang führende Strasse eine genügende Breite für die landwirtschaftlichen Wagen erhalte. Mitteilung an die Direktion der öffentlichen Arbeiten. »

Das Kreuz mit den Kreuzungen

Von Weiningen bis in die Stadt musste anfänglich dreimal an Bahnübergängen umgestiegen werden, nämlich in Schlieren (Linie Zürich-Baden), Altstetten (Ämtlerlinie nach Affoltern-Zug) und in Zürich an der Marienstrasse (Zürich-Thalwil-Chur). Nur leere Wagen und mit einigen Auflagen die Biertransporte der Brauerei Fleisch von Dietikon nach Zürich durften die Niveauübergänge befahren; die Fahrgäste mussten die Übergänge zu Fuss überqueren, gesetzt den Fall, dass die häufig geschlossenen Barrieren gerade einmal offen waren. Die LSB beklagte sich in ihrem ersten Geschäftsbericht wie folgt: Beide Kreuzungen waren gemäss unserer diesbezüglichen Planvorlage für durchgehenden Betrieb nach bewährtem ausländischem Muster vorgesehen, wodurch die Überführung unserer Wagen sich sanft und ohne jegliche Beeinträchtigung des Hauptbahn-Geleises oder -Betriebes sich vollzogen hätte. Das Eisenbahndepartement, unterstützt von der NOB, verweigerte jedoch, trotz der energischen Fürsprache der Regierung, die Anlage für durchgehenden Betrieb und bestätigte die von der NOB verlangte Konstruktion, wodurch unsere Wagen bei jedesmaligem Überfahren starke Schläge zu erleiden haben. Bezüglich der Überführung Engstringerstrasse konnte 1923 eine Lösung der Finanzierungsfrage gefunden werden. Die Gemeinden Schlieren, Engstringen und Weiningen sicherten Beiträge von zusammen Fr. 40'000. - zu mit der Bedingung, dass der Kanton die restlichen Fr. 20'000.- übernehme. Gegen Jahresende 1924 begannen die Arbeiten für die Verlegung der Engstringerstrecke auf die Überführung.

- Dr. Jakob Meier, 1996

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